Wie sicher ist die BayArena?

Zurück in die guten alten Zeiten, damals wo alles so viel besser war. Leere und grauenhafte Stadien mit Leichtathletiklaufbahn, schlechter Sicht und Krawalle mit schweren Verletzungen und auch Todesopfern.

In dieser Zeit tat Bayer 04 Leverkusen etwas wofür die Fans in Deutschland diesem Verein auf ewig dankbar sein können. Man wollte den Fußball gesellschaftsfähig machen, ein Sport und Ereignis für die ganze Familie, das was heute bei jeder WM selbstverständlich ist. Schritt für Schritt entwickelte sich das kleine Haberland zu einem Tempel des Fußballs und einem Maßstab für Europa. Sicherheitsdienst, keine hässlichen Zäune und natürlich die Familystreet, einen Familienbereich auf der Kinder sich frei im Stadion bewegen konnte ohne dass sie in Krawalle verwickelt werden könnten. Damals undenkbar und traumhafte Zustände für Fußballliebhaber, die sich in einer wachsenden Fangemeinde und fachkundigem Publikum auszahlten.

Heute haben andere Vereine aufgeholt und riesige Fußballtempel nach Vorbild der BayArena errichtet. Der Fußball erlebt in Deutschland nach wie vor einen ungeahnten Boom, mit dem sich auch der Anspruch der Besucher geändert hat. Heute ist das Kundenkriterium nicht nur Sicherheit und schöner Fußball, sondern auch ein hoher Stimmungs- und Erlebnisgrad. In den Medien werden die Besucher zusätzlich aufgeputscht und Vereine versuchen sich mit immer höheren Zuschauerzahlen als erfolgreiches und Sympathie tragendes Produkt zu positionieren. Ein einfaches Sicherheitskonzept wie früher reicht da nicht mehr aus, man muss lernen seine „Kunden“ zu verstehen und Spielräume klar zu definieren und trotzdem die Stimmung zu erhalten. Wie sicher ist die BayArena? weiterlesen

Fifa11 mit Adler1 – Ein Interview mit EA Games

Adler-Digital in der Loge
Adler-Digital in der Loge

Für die neue Saison 2010 hat Electronic Arts vor kurzem das neue Fifa11 an den Start gebracht. Beim Heimspiel gegen den SV Werder Bremen fand in den VIP-Loge Ost ein Incentive für die Presse statt.

Keine Leibesvisitation, kein Gedränge am Eingang, stattdessen gab es ein schmuckes Bändchen um das Handgelenk und hübsche weibliche Begleitung zum Platz. Luxus, an den man sich schnell gewöhnen kann, endlich mal eine Wertschätzung die eines von Nicht-Titeln gebeutelten Fans der Werkself würdig ist. Nachdem in der Loge Krone und Hermelinmantel abgelegt wurde, galt es irgendwie in diesem Schlaraffenland aus warmen Buffet, freien Getränken und Törtchen bei FIFA11 mit dem PS3-Joypad der Liga das Fürchten zu lehren. Am Ende war der anwesende Deutsche Meister im FIFA-Soccer dann doch stärker und die Werkself ging 0:4 unter, auch die Drohung mit Spielabbruch und dritter Halbzeit half da nicht.

Als Softcore-Gamer auch nicht weiter schlimm, denn aus der Perspektive eines Fußballfans sind andere Dinge wichtiger. Als erste Verbesserung fallen die neuen Kommentatoren, Manni Breuckmann und Frank Buschmann auf, die mit ähnlichen Phrasen um sich werfen wie auch in der Realität. Zeitweise werden die beiden Herren bei Chancen und Toren richtig laut und aufgeregt, so dass man immer wieder instinktiv auf das digitale Spielgeschehen schauen musste obwohl wir eigentlich die Skyübertragung „BVB – Bayern“ in Analog schauten. An der Grafik schien sich eher weniger getan zu haben, dennoch war der direkte Vergleich mit einem echten Fußballspiel verblüffend. Da muss man schon etwas neidisch auf die heutige Jugend blicken während ich mich noch an Zeiten erinnere in der wir im Amiga-Klassiker „Sensible Soccer“ die Spieler des AC Milan gegen unsere Helden Lesniak und Buncol umbenennen mussten und mit viel Phantasie von einem Sieg gegen die Millionentruppe des FC Köln und Auftritten im Europapokal der Landesmeister geträumt haben. Fifa11 mit Adler1 – Ein Interview mit EA Games weiterlesen

Neverkusen?

„Vizekusen“, das ist der ungeliebte Name im deutschsprachigen Raum für die Werkself. Es ist eine Anspielung für die vielen verpassten Titel der letzten Jahre. International kennt man die Werkself jedoch anders.

In den Berichterstattungen rund um den Globus, spricht man hingegen von „Neverkusen“. Es steht für das Unvermögen trotz viel Geld und besten Voraussetzungen nicht mal eine Meisterschaft, geschweige denn seit Jahren wieder einen Titel zu gewinnen. Daher haben wir mal eine Titeltabelle erstellt um festzustellen was an dieser international geläufigen Bezeichnung nun wirklich dran ist. Die Tabelle sortiert historisch nach gewonnenen Titeln:

1.) Bayern München (Deutscher Meister 2010)
2.) VFL Wolfsburg (Deutscher Meister 2009)
3.) Werder Bremen (DFB-Pokal 2009)
4.) VFB Stuttgart (Deutscher Meister 2007)
5.) 1. FC Nürnberg (DFB-Pokal 2007)
6.) Borussia Dortmund (Deutscher Meister 2002)
7.) Schalke 04 (DFB-Pokal 2002)
8.) 1. FC Kaiserslautern (Deutscher Meister 1998)
9.) Borussia Mönchengladbach (DFB-Pokal 1995)
10.) Bayer Leverkusen (DFB- Pokal 1993)
11.) Hannover 96 (DFB-Pokal 1992)
12.) Eintracht Frankfurt (DFB-Pokal 1988)
13.) Hamburger SV (Europapokal der Landesmeister 1983)
14.) 1. FC Köln (DFB-Pokal 1983)
15.) SC Freiburg (—)
16.) Mainz 05 (—)
17.) St. Pauli (—)
18.) 1899 Hoffenheim (—)

Und in der Tat, das Ergebnis sieht beinahe dramatisch aus. Nur im Mittelfeld vor Mannschaften die, außer vielleicht Eintracht Frankfurt und dem HSV, wohl in den nächsten Jahrzehnten kaum einen Titel holen dürften. Für einen Verein dessen Möglichkeiten alleine finanziell zu den Top-5 der Liga gehören, darf man sich schon fragen warum es dem Arbeiterstädtchen im Bergischen Land bisher noch nicht vergönnte war über fast zwei Dekaden auch mal das Glück zu haben.

Löwe, Globus, Hermesstab

Der Glücksbringer aus Rosenholz
Der Glücksbringer aus Rosenholz

Zum Abschluss meiner fast einmonatigen Reise durch Afrika, verschlug es mich zur Entspannung an den Urlaubsort Mombasa an der Ostküste Afrikas. Trotz der Nähe zu Somalia waren hier keine Piraten in Sicht und so wurde ich trotz der Postkartenidylle schnell hibbelig.

Also verfiel ich in ein typisches Touristenmuster und begab mich zu den örtlichen Märkten auf Souvenirjagd. Hier gab es Anhänger, Ketten, Tücher und Schnitzereien, also solche Dinge die daheim dem bemitleidenswerten Freundeskreis geschenkt werden oder im Keller verstauben. Trotz allem, die Schnitzereien hatte eine beachtliche handwerkliche Qualität und so entschloss doch mal nachzufragen ob man auch welche auf Wunsch anfertigen kann und dieses mit dem Schnitzer besprechen. Man sagte mir ein morgiges Treffen wäre kein Problem.

Im Hotel angekommen wandelte sich meine Langweile schnell in Tatendrang. Ich wollte eine Skulptur des uralten TUS Wappens. Zweifelsohne das schönste und erhabenste Wappen das es je in Zusammenhang mit Bayer Leverkusen gab. Sogar im Vergleich mit anderen Bundesligisten gibt es nichts was derart Tradition, Stolz und Anmut darstellt wie der Löwe der mit seinen Schwingen den Globus dominiert und das Äskulap gleich eines Zepters hält. Leider existiert keine brauchbare Reinzeichnung dieses über hundert Jahre alten Symbols mehr und es lässt sich nur schätzen wie die Details des Wappens zu interpretieren sind. Daraus gar eine Plastik zu erstellen ist entsprechend kniffliger. Löwe, Globus, Hermesstab weiterlesen

Das Medienblog über Bayer 04 Leverkusen